Friday, June 21, 2013

3 Wochen und 2 verstauchte Finger später

In der morgendlichen Kälte die Äste ins
Spalier drehen und schneiden
Nun sitze ich wieder im Zug, denn endlich heißt es Abreise und wieder der Zivilisation, aka Melbourne, entgegen! Nachdem mir letzte Woche Freitag so dermaßen die Hände wehgetan hatten, dass ich die kackigen Äste nicht mehr aus den Bäumen ziehen konnte, war noch am selbigen Tag diese Art von Arbeit für beendet erklärt. Geil. Ab sofort hieß es dann „rolling“, also die am Baum gebliebenen Äste an den dafür vorgesehenen Drahtleinen ins Spalier drehen und schneiden, sehr gediegenen Arbeit, die man auch mit zwei verstauchten Mittelfingern noch hinbekam. Da die Arbeit sehr entspannt war, musste sie natürlich einen Haken haben und der war die Bezahlung: ich habe, wenn ich echt schnell war, gerade einmal 80 Dollar pro Tag bekommen, das war fast die Hälfte von dem, was ich vorher gemacht habe und nicht einmal ein Stundenlohn von 10 Dollar bei 9 Stunden Arbeit! Eigentlich eine totale Frechheit, aber die Backpacker werden hier genauso wie ´ne Weihnachtsgans ausgenommen, wie die osteuropäischen Erntehelfer in Deutschland. Naja, da ich ja eh nur noch eine weitere Woche bleiben wollte und ich meine Hände eh nur eingeschränkt bewegen konnte, habe ich mich damit zufrieden gegebenen bzw. zufrieden geben müssen. Zumindest ist jetzt wieder doch recht gut Geld in der Reisekasse.
Und was habe ich aus den vergangenen drei Wochen so gelernt? Erstens: Möglichst nie wieder Plantagenarbeit. Jeder Samstag bei h&m war mir dagegen lieber. Dennoch war´s echt gut, das einmal erlebt und mitgemacht zu haben, ist ja schließlich die typische Work&Travel-Arbeit. Zweitens: Die Menschen auf Fidschi leben musikalisch noch zehn Jahre hinterher. Die sonst so harten Kerle von Mitbewohnern folterten gern laut und viel zu oft meine Ohren mit Shania Twain, Celine Dion und der Knaller: Westlife und den Backstreetboys! Da waren die dazwischen gespielten Vangaboys echt eine Wohltat :D Und die Repeat-Taste wird auch sehr gerne betätigt. Und drittens: Kleine Kleinstädte vermeiden, sie bergen die Gefahr eines ewigen Sonntags. Alles klappt in der Stadt um Punkt fünf die Bürgersteige hoch, lediglich
die mintgrüne Leichtbauweise - hinter
dem kleinen Fenster war mein Zimmer
die Tanke, die Kaufhalle und die Pommesbude haben noch auf. Wenn einem die musikalische Folter der Mitbewohner über ist, muss man also in die Frittenbude, welche übrigens übelst billig Pommes und Co verkauft, riecht danach jedoch auch wie frisch in der Fritöse gebadet. Naja, in der dreckigen Wohnung hat´s da auch nicht wirklich besser gerochen… Ach übrigens, Cindy, die kleine Pummelfee, ist leider ausgezogen, schade, wurde also nicht mehr von Rihanna-Musik geweckt. Ich habe inzwischen ihren Namen herausgefunden: Betty. Da ist mir dann gleich ein viel besserer Name eingefallen und zwar Betty Barb (Betty Rülps)! Kreativ oder?! Da nun noch zwei Asiaten ins Haus gezogen sind, wodurch in die Anzahl der Mitbewohner gar nicht mehr überblickte, musste ich mein Zimmer räumen, da dort ein Doppelstockbett drin ist und in welches Zimmer bin ich gezogen? Natürlich in das von Betty Barb und ihhh war das dreckig! Jedoch durfte ich mich für vier Tage auf ihrem Prinzessinnenbett wie eine kleine Pummelfee fühlen. Es ist dann NOCH ein weiterer Mitbewohner eingezogen, der gar nicht mal so der hellste ist. Der hat mich bei der Arbeit doch tatsächlich gefragt, wie viel er denn wohl verdiene, wenn er für jeden geschnittenen Baum 80 Cent bekommt und 50 Stück pro Tag schafft. Hallo, die Fünfermalreihe ist ja wohl ein Kinderspiel, jeder Grundschüler kann diese simple Sachaufgabe lösen. Zudem ist ihm auch nicht bekannt, dass er sich, wenn er seine Stange Toastbrot aufgegessen hat, aber sich am nächsten Morgen ein paar Stullen für die Arbeit schmieren möchte, eventuell am Abend davor nochmal neues kaufen müsste. Diese Erkenntnis machte er erst am Morgen. Oh dear…
Die Nächte waren nun kaum noch frostfrei, was aufgrund der Leichtbauweise der Häuser dazu führte, dass ich nachts trotz 2 T-Shirts, einem Hemd und 2 Pullovern aufgewacht bin und frierend den Heizstrahler anmachen musste. Die Wände sind hier megadünn, die Fenster einfachverglast und das Haus auf Stelzen gebaut, wodurch die Kälte quasi zum Hereinspazieren eingeladen wird. Da haben sich die Australier ja was tolles von den Amis abgeguckt. In Deutschland würde das Haus nach den Vorschriften des Energiepasses wahrscheinlich direkt abgerissen werden. Aber jetzt ist mir das egal, denn nach einem Tag in Melbourne fliege ich direkt in die warme Sonne nach Cairns (Ostwestküste), tschüß Herbst, hallo Sommer. Dann kann ich auch wieder mit dem Wetter in Deutschland mithalten bzw. dieses wahrscheinlich noch übertrumpfen.
Vor meiner Abreise aus Deutschland habe ich ja meine Magisterarbeit für den Erfurter Zukunftspreise unter der Rubrik „Nachhaltigkeit“ eingereicht und bereits vor der Verleihung gestern erfahren, dass ich zu den
Sonntag geht´s 3,5 Stunden im
Billigflieger nach Cairns. 
Gewinnern gehöre, die Platzierung wurde jedoch erst gestern bekannt gegeben. Aufgrund der Zeitverschiebung habe ich dann erst heute erfahren, dass ich den zweiten Platz belegt habe und stolze 600€ gewonnen habe. Bäm bäm bäm!!! Hammer!! Da ich ohne meine Master-Betreuerin gar nicht erst auf die Idee gekommen wäre, die Arbeit für den Zukunftspreis einzureichen, spende ich ihr bzw. dem Fachbereich Schulgarten der Uni Erfurt als Dank und Anerkennung 100€. Ich habe die letzten eineinhalb Jahr selber miterlebt, dass es bei der gartentechnischen Ausstattung sehr mangelt, sodass das Geld dort sehr gut angelegt denke ich. Von den übrig gebliebenen 500€ wird natürlich die Reisekasse aufgefüllt. Genial! Bin ja mal gespannt, inwiefern meine Arbeit dann weiter Verwendung in den Grundschulen findet, wäre ja schön, wenn meine Unterrichtsideen von Lehrern auch in die Praxis umgesetzt werden.

So, dann freu ich mich mal weiter wie ein Schneekönig über meinen Zukunftspreise, das Verlassen von Robinvale und auf meine Reise in den warmen Norden. 

Tuesday, June 11, 2013

von Asien nach Fidschi

Als ich in Robinvale am Bushaltehäuschen ankam, sah ich bereits die Einöde dieser Kleinstadt, aber ich bin ja auch nicht zum Spaß hier, nech. Nachdem mich mein Chef nach einem kleinen Lebensmitteleinkauf in die Unterkunft karrte, welche mitten auf einer Weintraubenplantage im NICHTS lag, kam die nächste Überraschung: Dreck! Da musste ich erst einmal ganz hausfrauenmäßig putzen. Den einen Kühlschrank habe ich aufgemacht und direkt wieder zugeschlagen, denn in diesem wohnte anscheinend das Plüschmonster… Dabei stellte sich heraus, dass alle meine Mitbewohner Asiaten sind, welche kaum bzw. gar nicht Englisch sprechen können. Selbst Sätze wie „Can I turn off the light?“ oder „Do you work tomorrow?” wurden nicht verstanden. Mmhhh, das können ja spannende Wochen der Einsamkeit werden dachte ich mir, naja wenigstens hatte die Butze einen Fernseher. Nachdem mein Chef mir am Samstag mitteilte, dass ich aufgrund des regnerischen Wetters wohl erst Dienstag anfangen könne, konnte ich schon einmal zwei Tage im Selbstgesprächeführen und Tagsüberschlafen üben, denn nachts war es so kalt, dass man den lautstarken Heizlüfter anmachen musste, prima.
Meine Mitbewohnerin und Pummelfee
Cindy - sie schläft mit Sonnenbrille und
rülpst sehr gerne
Da bereits der Sonntag total langweilig war, beschloss ich, am Montag den 6km-Marsch nach Robinvale zur Kaufhalle anzutreten, um mir die Zeit zu vertreiben sowie mich mit Lebensmitteln einzudecken. Nach etwa 3km am Rande des Highways wollte ich gerade in den schlammigen Straßengraben einbiegen, da die Brücke zu überqueren zu gefährlich gewesen wäre, als dann ein Auto hupte und meinte, er könne mich mit in die Stadt nehmen, echt genial. Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass er ein Plantagenbesitzer ist und bat mir direkt einen Job an und erzählte, dass in seinen Unterkünften die Leute Englisch sprechen können. Er gab mir seine Nummer und ich solle mich einfach melden, wenn ich Lust darauf habe. Habe mir das dann während meines Einkaufbummels durch den Kopf gehen lassen und nachdem ich auf dem Rückweg ein weiteres Mal von einem Auto mitgenommen wurde entschloss ich, die Farm zu wechseln, damit ich nicht in Einsamkeit irre werde. Demnach wurde ich abends bereits in die neue Unterkunft gefahren, in welcher ich sogar ein Einzelzimmer habe (wie habe ich das vermisst!), aber auch erste einmal ein wenig putzen musste. Meine Mitbewohner kommen alle von Fidschi und sprechen ganz gut Englisch, sodass man sich auch mal unterhalten kann. Da jeden Tag immer irgendwie andere Leute hier sind, weiß ich auch nicht genau, wie viele hier eigentlich wohnen, aber ich glaube wir sind zehn Leute, vielleicht. Und obwohl wir nur eine Dusche und ein Klo haben, klappt alles reibungslos. Das Highlight ist meine Mitbewohnerin, die gerne mal morgens um halb sechs ihre Mucke voll aufdreht und tagsüber in der Wohnung eine Sonnenbrille trägt. Was sie genau macht, weiß ich ebenso wenig, wie ihren Namen. Aber knuffig ist se die kleine Pummelfee, ich taufe sie Cindy, guckt euch einfach das Bild an, dann wisst ihr warum. Ach ja, sie rülpst auch sehr gerne :D
Am Dienstag Morgen ging es dann im total klapprigen Van, der weder Gurte noch Kopfstützen hatte, auf die Orangen- und Mandarinenplantage zum Fruitpicking. Ich sag euch, die totale Knochenarbeit! Man schnallt sich einen Sack über den Rücken vor den Bauch in dem man die Früchte reinsammelt und glaubt mir, Orangen und Mandarinen können verdammt schwer sein! Die kippt man dann in einen riesigen Korb, der sich gefühlt nicht füllen will. Neun Stunden und einem kaputten Rücken später habe ich dann sagenhafte 70 Dollar verdient, unter zehn Dollar die Stunde!! Mit 15 Dollar pro Stunde sollte man schon mindestens nach Hause gehen, damit man auch am Ende was sparen kann.
Hier kämpfe ich mich jeden Tag durch und lasse mich von
den Zweigen schlagen ...
In der Unterkunft habe ich mir Voltaren auf den Rücken geschmiert und den Heizstrahler hintergeklemmt. Nachdem so langsam der aufrechte Gang wiederkam, habe ich meinen Chef angerufen und gesagt, dass ich wegen meines tollen Rückens diese Arbeit nicht machen könne und gefragt, ob er was anderes hat und bereits am nächsten Tag fuhr ich in einem Auto mit Gurten und Kopfstützen auf die Weintraubenplantage zum Ausästen. Die Äste sind bereits durchgeschnitten und müssen „nur“ noch herausgezogen bzw. –gerissen werden. Diese Scheißpflanzen peitschen einem dabei schön die Äste in die Fresse, klatschen dir Weintrauben ins Gesicht, sodass man am Ende des Tages sehr bunt dekoriert, misshandelt und fertig aussieht. Was ich auf der Plantage rumfluche und ausflippe ist echt nicht mehr königlich. Es ist wirklich übelste Knochenarbeit, jedoch deutlich rückenschonender und finanziell ertragreicher, denn unter 120 Dollar pro Tag geht man dort nicht raus. Am Freitag gab es dann das erste in Australien verdiente Geld, 400 Dollar (100 Dollar Miete bereits abgezogen) konnten sich für den Anfang durchaus sehen lassen. Darauf gab´s dann auch am Abend eine Pizza vom Pizzaservice mit einem Bierchen. Doch auch am Samstag musste gearbeitet werden, generell eigentlich jeden Tag es sei denn es regnet. Sonntag haben wir jedoch frei bekommen und ich hatte das auch bitter nötig, denn meine Hände taten übelst weh und waren von Blasen geziert. Puh, was für harte fünf Tage! Ganz ehrlich, dass diese Arbeiten auf den Plantagen so hart sind, hätte ich nicht gedacht, Hut ab vor den Leuten, die das jeden Tag machen bzw. machen müssen.
Sonntag habe ich dann ausgeschlafen bzw. wurde gegen halb zehn von Cindys toller Mucke geweckt, bin zum Waschsalon gegangen, war einkaufen, habe mir mittags ein Schnitzel gebraten, in der Sonne gelegen und mit der Heimat telefoniert. Werde diesen Job wohl noch ein bis zwei Wochen machen und mich dann auf ins warme Cairns an der Ostküste begeben, denn ich vermisse die Sonne und den Strand. Bis dahin habe ich ja dann genügend Geld gesammelt, um erst einmal wieder ein paar Wochen über die Runden zu kommen und das Land zu erkunden. Bis dahin heißt es erst einmal weiter jeden Tag um halb sieben aufstehen und den Pflanzen die Äste ausreißen. Bei morgendlichen Frost natürlich, denn es ist ja schließlich fast Winter… 

Saturday, June 01, 2013

Kurz vor knapp

Melbourne – eine feine Stadt! Viele Hochhäuser und vor allem immer Trubel. Hat abends ein bisschen was von New York, wirkt durch die kleinen, bunten Häuser mit kleinen Läden drin aber auch sehr englisch. Worüber ich ja am meisten gestaunt habe war, dass hier unten im Süden Australiens bereits Herbst, ja fast sogar Winter, ist, wodurch die Bäume ihr Laub verlieren und es gar nicht mal mehr so warm ist. Tagsüber lediglich 16 Grad und nachts nur etwa 7 Grad, teilweise gibt’s hier sogar schon Frost! Umgekehrte Welt hier unten! Mein Vorhaben, stets im Warmen und Sonnigen zu bleiben geht demnach nicht auf, aber die Temperaturen sind ja noch mild, soweit ich weiß besser als jetzt gerade in Deutschland :P
Die letzten 10 Tage habe ich meinem Kumpel Jai gewohnt, mit dem ich damals im Auslandssemester in den USA zusammen studiert habe. Er studiert auch erst seit 3 Monaten in Melbourne, sodass wir, wenn er keine Seminare hatte, gemeinsam die Stadt erkundet haben. Ehrlich gesagt, gibt´s hier nicht viel zu sehen, aber einfach durch die Stadt tingeln macht auch Spaß, auf jeden Fall besser als Brisbane. Oh, wir haben sogar die Galerie der modernen Künste besucht, widerlichst: ein Video mit Leuten die zuerst in komischen Glitzerkostümen tanzen, sich danach auf eine große Glasschüssel setzen und dann dort reinpinkeln und kacken! Pfui, das ist doch keine Kunst, sondern pure Abartigkeit, bäh! Da ich mir das Geld für Unterkunft sparen konnte, sind wir öfters Essen gegangen und auch mal weg aufn das ein oder andere Bier. Es ist hier auch recht günstig, da hier viele Studenten leben und vor allem Asiaten und die ihr Essen echt günstig anbieten und vor allem LECKER! Dat heißt, die nächsten Wochen ist wieder Joggen und gesünderen Essen angesagt ;)
Und auch hier waren die Tage von Hochs und Tiefs bzw. einer kompletten Talfahrt gekennzeichnet. Anfang der Woche bin ich dann sogar schon an dem Punkt angekommen, dass ich mir ein Reisepaket durch Australien buchen wollte, um dann Ende Juni schon den Rückflug anzutreten, denn meine Hoffnung, in der großen Stadt was zu finden, gingen nicht auf. Als ich letzten Donnerstag ein Vorstellungsgespräch in einem angeblichen Callcenter hatte, entpuppte sich dieses wieder einmal als Tür-zu-Tür Verkauf, zum dritten Mal schon in Australien, da bin ich fast ausgeflippt! Ich habe mich sogar im gesamten Bundesstaat Victoria beworben, sogar australienweit zum WWoofing (Arbeiten gegen Unterkunft & Verpflegung, aber ohne Gehalt), aber nüscht! Nicht einmal als Tellerwäscher wollten die mich hier haben. Meine Motivation und Hoffnung war also gänzlich weg. Zum Glück hat Jai mich immer wieder hochgepusht und mit mir zusammen nach Jobs gesucht. Er hat immer auf asiatischen Seiten geguckt, denn er kommt aus Taiwan, und auf diesen Seiten gab´s immer ein Paar mehr Jobs als auf den englischen. Wir haben dann eine Nummer auf einem Weingut gefunden, die Leute zum Ausästen der Pflanzen und generellen Erntearbeiten brauchen und siehe da, bäm, ich habe den Job bekommen!! Wahnsinn, nachdem ich bereits aufgegeben hatte, kam dann tatsächlich doch noch etwas! Daher sitze ich auch gerade im Zug nach Robinvale, einem kleinen Ort 6 Stunden nordwestlich von Melbourne, etwa 2 Stunden östlich von Adelaide. Aber es gibt dort sagenhafte 2 Kaufhallen, aber ich habe die Befürchtung, dass das Weingut weiter abgelegen von der Klitsche ist, aber was soll´s endlich Arbeit, nech. Werde dort in einem Haus für die Mitarbeiter untergebracht, mal sehen, wie das dort so ist und wie die Leute dort so sind, spannend! Habe mich auch schon mit warmen Sachen ausgestattet, denn die Arbeit ist morgens und es ist schließlich fast Winter hier. Die Schuhe und Klamotten waren billig, sind demnach hässlich, aber zum Arbeiten reicht das ja aus.

Also dann, tschüß zur Zivilisation und rein in das ländliche Australien!

Sunday, May 19, 2013

Alles zurück auf Anfang und schnell weg hier


Die Freude mit unserem Auto hielt leider nicht lange an als eines Morgens beim Losfahren der Auspuff schwarzen Qualm ausstieß und es ziemlich verquöselt roch. In der Werkstatt stellte sich dann heraus, dass der Auspuff so viele Löcher wie ein Schweizer Käse hatte und deshalb ausgetauscht werden musste, zudem sei der Motor auch nicht mehr der fitteste. Ein paar hundert Dollar später haben wir auf´s Holz geklopft, dass bei unserer Reise alles gut gehen würde, naja, mal sehen…
Bevor wir unsere erste Woche als Plantagenarbeiter beginnen wollten, haben wir ein wunderschönes und vor allem sonniges Wochenende in Noosa verbracht, traumhaft! Dort haben wir uns sogar ein Hostelzimmer genommen bei dem für jeden ein Surfboard mit drin war, sodass wir uns keins mehr am Strand mieten mussten und zudem noch kostenfrei Internet bekommen haben und die Klamotten waschen konnten. Meine ersten Surfversuche sahen aus wie eine kleine Nougatstange mit der die Wellen fröhlich spielen. Aber ich habe es sogar geschafft mich auf dem Brett hinzuhocken und kam bis ans Ufer gesurft. Macht Spaß, strengt verdammt an und mach fiesen Muskelkater, aber auch total Spaß!
Nach dem schönen Wochenende wurden wir leider wieder mit der grausamen Realität konfrontiert: tausende Backpacker suchen nach Plantagenarbeit und müssen noch bis Anfang Juni warten, da durch das Hochwasser Anfang des Jahres die Saison verschoben wurde! Klug wie wir sind, dachten wir uns, wir fahren einfach weiter nördlich hoch und fragen direkt an den Farmen, doch auch nach ein paar Tagen stellte sich kein Erfolg ein, denn mit unserer glorreichen Idee waren wir nicht alleine… Also sind wir wieder zurück nach Noosa gefahren und haben den McDonald´s in unser Büro umgewandelt, denn die hatten kostenloses Internet, ´ne Steckdose, ´n Klo zum Zähneputzen und Kaffee. Zigtausende Bewerbungen später haben wir uns dann wieder auf den Weg nach Brisbane gemacht um dort auf Arbeit zu warten. Anne bekam dann überraschend einen Anruf, dass sie in Caloundra, etwa eine Stunde nördlich von Brisbane, als Pferdestallhilfe anfangen kann, sodass ich sie ein paar Tage später mit dem Auto hochgefahren habe und dann wieder allein in Brisbane war. Nur ich und das Auto. Keine Anne mehr L
Um die folgenden zwei Wochen kurz zu fassen: KACKE! Ich habe etliche Bewerbungen rausgeschickt, doch es kamen nur Angebote als Tür-zu-Tür-Verkäufer heraus und SOWAS mache ich definitiv nicht. Dann bewahrheitete sich auch noch unsere Befürchtung: unser Auto ist ´ne Dreckskarre. Nicht nur, dass es reinregnet und die Batterie das Auto ziemlich schlecht starten lässt, seitdem wir tagsüber das Licht angelassen hatten und auf Starthilfe angewiesen waren (2. Gang rein, Berg runterrollen lassen und immer schön an der Zündung spielen), nein, der schwarze Qualm wurde zum allmorgendlichen Begleiter.  Klasse! Daher haben wir das Auto online zum Verkauf gestellt, in der Hoffnung, Leute zu finden, die genauso doof sind wie wir, keine Ahnung von Autos haben und jeden Mist kaufen. Dumm nur, dass viele Backpacker jetzt gerade ihre Autos verkaufen weil sie entweder nach Hause müssen oder so wie wir keine Arbeit finden und Geld brauchen. Demnach mussten wir den Preis schon mal um 1000 Dollar drücken, damit uns überhaupt jemand anschreibt. So kam es dann, dass ich Donnerstag letzter Woche nach Caboolture fuhr (nördlich von Brisbane), um jemanden das Auto als total toll zu verkaufen. Nachdem ich nach vier vergeblichen Versuchen dann endlich das Auto in Gang gebracht hatte, ging es nach etwa 5 Minuten fahrt einfach kurz vor einer Ampel aus, einfach so! Und es hat fast eine Grünphase gedauert, eh es wieder anging. Ein weiteres Highlight auf der Fahrt dorthin war, dass der vierte Gang nicht reinspringen wollte und ich mich immer entscheiden musste, das Auto jaulend im dritten oder ächzend im fünften die Berge hochzufahren. Aber zum Glück kam das Gefährt noch heile an, dann der nächste Knaller: der Typ, der es kaufen wollte war Automechaniker und inspizierte einfach alles an diesem Auto. Der stellte dann auch noch fest, dass das Scheißding Öl lässt, die Gangschaltung so gut wie kaputt ist und und und. Bäm! Noch ein paar hundert Dollar weniger. Da ich aber auch nicht sicher war, ob ich mit der Karre wieder zurück nach Brisbane komme und eine weitere Reparatur unbezahlbar geworden wäre, habe ich´s dann verkauft und den Zug zurück nach Brisbane genommen. Zumindest sind wir jetzt diese große Sorge los, fehlt nur noch ein Job oder?!
Da ich die Jobaussichten in Brisbane auf tendenziell gen Null einschätze, habe ich angefangen, alle möglichen deutschen oder bilingualen Schulen in Australien anzuschreiben, bin ja ohne Auto wieder flexibel, nech… Eine Schule aus Brisbane hat nach weiteren Unterlagen von mir gefragt, also Daumen drücken, dass es klappt! Zudem habe ich Brisbane mehr als über, ich sitz nur noch gelangweilt rum, suche nach Jobs und lese, aber ich will doch einfach nur arbeiten. Daher habe ich gestern einfach einen Billigflug nach Melbourne gebucht! Diesen Mittwoch geht’s schon los gen Süden. Dort studiert Jai, ein Studienkollege aus meinem Auslandssemester aus den USA, bei dem ich erstmal unterkommen kann. Freu mich auch schon voll, ihn nach 3 Jahren endlich mal wiederzusehen. Zudem ist die Stadt doppelt so groß, also sollte es auch doppelt so viel Arbeit geben, oder ;) Na mal sehen, vielleicht brauche ich einfach den Tapetenwechsel und dann klappt´s bestimmt auch mit dem Job. Nach der Berg-und-Talfahrt der Gefühle und Motivation der letzten Wochen kann es ja nur noch besser werden, schlechter geht´s ja kaum noch.
Also Melbourne, mache Arbeit, mache Max glücklich!


Wednesday, April 24, 2013

Zu zweit auf etwa 5 Quadratmetern


So, nach Amerika in 2010 nun also Australien in 2013. Der Flug nach Brisbane war gar nicht mal so spannend, ganze 21 Stunden in drei verschieden Flugzeugen sind trotz Essen, Trinken und Filmegucken sind dann doch nicht so pralle. Naja, angekommen am Flughafen habe ich Anne kennengelernt, die genau wie ich Work&Travel macht und sind zusammen in die Stadt gefahren, wo wir dann direkt von Regen überrascht wurden. Auch der Samstag war voller Regen, sodass ich mir gleich einen Regenschirm kaufen musste und ihn seitdem aber auch nicht mehr benutzt habe. Das Wetter ist total genial, 25 Grad und Sonne, da kommt man echt ins Schwitzen! Aber einfach herrlich!
Das Bett kann für die Nacht zum
Doppelbett ausgeklappt werden.
Das Wochenende über habe ich mich dann mit der Jobsuche beschäftigt, aber so richtig nichts gefunden. Am Sonntag habe ich mich dann mit Anne getroffen, die genauso erfolglos nach Jobs gesucht hat, sodass wir beschlossen spontan haben, uns einfach einen Van zu kaufen und loszuziehen und, trotz meines Vorhabens es nicht zu machen, Fruitpicking zu machen, das heißt auf einer Plantage Gemüse oder Obst zu ernten. Demnach haben wir die letzte Woche damit verbracht, uns Autos anzugucken, Bankangelegenheiten und alles was man dazu brauch zu erledigen und haben uns am Freitag einen Van gekauft! Tolles Teil mit Bett und Schubfächern etc. – ich liebe ihn! Das erste eigene Auto, krass. Das wird dann sehr spannend das nächste halbe Jahr zu zweit auf nicht einmal sechs Quadratmetern zu leben;) WOW! Gerade erst am Flughafen kennengelernt und nun die nächsten sechs Monate gemeinsam Reisen und Arbeiten, hätte ich selbst nicht von mir gedacht , dass ich so etwas machen würde! Das ist halt Australien;)
Der "Kofferraum mit viel Platz für
Kochzeug, Tisch, Essen usw. .
Somit konnte ich endlich aus meinem lauten und stinkigem Hostel raus und gleich direkt am Freitag gen Strand. Das war der Plan, aber das hat dann so lange gedauert Proviant einzukaufen, dass wir spontan auf ´nen Zeltplatz in der Nähe vom Strand gefahren sind. Für freche 27 Dollar haben wir direkt am Highway schlafen dürfen, hatten Toiletten und Duschen, die an einen Knast erinnern und generell war das dort sehr ominös…
Die nächsten vier Tage haben wir dann am Strand gelegen und in den Tag gelebt und die Frage war jeden Abend „wo parken wir das Auto zum Schlafen?“. Aber wir haben uns dann einfach auf öffentlichen Toiletten – die hier sehr sauber sind – gewaschen, die Schlafsachen angezogen und dann schnell in den Van und auf irgendeinen Parkplatz oder in eine Nachbarschaft gefahren. Kamen uns schon ein wenig wie Verbrecher vor, am nächsten die Schiebetür aufzumachen, vorne einzusteigen und schnell loszufahren;) Man erntet auch übelst geile Blicke, wenn man sich an den Strandduschen duscht und wäscht, sich auf einem Parkplatz die Zähne putzt und frühstückt. Herrlich! Wenn ich nach Hause komme werde ich bestimmt jedes Klo ein Spa nennen und auch eine kalte Dusche wertschätzen. Wir nutzen auch ganz unverschämt jede Steckdose zum Stromsaugen für unsere Laptops und Handys, denn im Auto haben wir leider nur ein Ladegerät. Und auch meine elektrische Zahnbürste wird dann geladen, das ist der kleine Luxus, den ich mir hier noch beibehalten möchte. Man das ist echt ein Abenteuer hier, aber es fetzt einfach nur!
Der Strand am Pazifik auf Bribie Island, 1 Stunde nördlich
von Brisbane.
Jetzt sitze ich gerade in der Bibliothek in Brisbane und suche eine Fruitpicking-Job und wir beide werden noch diese Woche auf eine Plantage ziehen, wann genau und wohin wissen wir noch nicht, aber wir lassen alles auf uns zukommen. Ganz locker, nech. Na mal sehen, von wo aus ich dann den nächsten Post schreibe und was ich dann zu berichten habe. Aber ich kann soweit nur sagen, mir geht’s gut, mir gefällt´s und ich habe mein erstes (eigenes) Auto, also alles tiptop J

Tuesday, April 20, 2010

finally a new post... after almost 2 months...

Aiaiaiai, is ja echt schon fast 2 Monate her, dass ich meinen letzten Post reingestellt habe. Da viel passiert ist, könnte ich hier seitenlang schreiben, aber das will ich euch ersparen, deshalb fasse ich alles kurz zusammen.
College läuft bisher alles cremig, bekomm eigentlich nur A´s, muss man aber auch viel für tun, das heißt es ist zwar nicht wirklich schwierig, aber immer sehr zeitaufwändig die ganzen Hausarbeiten zu schreiben. Meine große Hausarbeit für meinen Soziologiekurs habe ich jetzt fertig, nun kommt noch eine große in Behindertenpädagogik und für denselben Kurs noch eine kleine, ein take-home-test und eine Klausur - in 2 Wochen ist das Semester dann geschafft!
So, nachdem Hans zu den Beerolympis hier war, haben Eva, Sarabeht, Jiri und ich zur Springbreak nen Roadtrip nach New Orleans gemacht und wenn man sich 1,5 Redbull reinzieht, kann man auch super 7 Stunden durch die Nacht fahren ohne müde zu werden. New Orleans war echt sauschön, Sonne und leider auch Bedbugs... Meine Hand sah alá Prag für 4 Wochen eher weniger schön aus, aber dafür gabs 50$ Entschädigung (immerhin etwas) und ein Verband kann das auch gut verstecken. In der nächsten Woche hatte der International Club einen Trip nach New York zum Phantom der Oper organisiert (war garnich so doll die Busfahrt nach der St. Patricks Feierei die Nacht davor) und ich bin übers Wochenende dageblieben und hab das Wetter (25Grad!) im Central Park und auf dem Times Square genossen, war ein richtig geiles entpanntes Wochenende abgesehen von der Hausarbeit die ich schreiben musste. Das Wochenende danach sind wir dann wieder nach New York zum Party machen mit den Coyoten vom Roadtrip und Isabell, ne Studentin aus Erfurt, die das Semester davor in meinem Zimmer gewohnt hat. Seeeeehr geiler Abend: allesamt mehr als gut drauf, Jiri ist einfach von der Party weg, Eva wollte nicht mehr gehen und am Hostel haben wir Jiri wiedergetroffen, nachdem er an ner Tanke Bier gekauft hat und mit nem wildfremden dichten Typen gequatscht hat. Den Jungen ins Hostel zu kriegen war auch nicht wirklich einfach, zudem hatte er seine Jacke im Club vergessen, sodass er am nächsten Tag den Walk of Shame machen musste um diese wiederzubekommen. Am nächsten Morgen haben wir dann "gepuzzelt" bzw. den Ablauf des Abends gemeinsam rekonstruiert und danach bin ich bis um 14Uhr wieder ins Bett, ich war einfach noch zu müde. Fazit: geil.
Zu Ostern sind Jiri, Eva, 2 andere Tschechen und ich morgens um 2 auf nach Washington DC um uns das Weiße Haus um 7.30Uhr anzugucken. Wir haben eine Stunde angestanden und die Besichtigung hat nicht mal ne halbe Stunde gedauert - war jetzt nicht so der Bringer, aber nett. Haben uns natürlich die Stadt angeguckt und sind dank unserer Müdigkeit auf dem Rasen vorm Capitol in der Mittagssonne eingeschlafen. 1,5 Stunden später waren dann alle rot, der restliche Nachmittag in der Sonne eher eine Qual, aber man lernt ja auch nicht aus seinen Fehlern. Man wurde auch gleich die folgende Woche bestraft, denn die Haut fing an sich zu pellen, bis heute teils noch! Kinder, benutzt Sonnencreme! Letztes Wochenende war ich bei der Steffi aka Wutrud in Tuscaloosa in Alabama, dem Staat (und Gorgia) in dem man am Sonntag kein Alk kaufen kann. Und dieser Campus war einfach nur der Wahnsinn! Riesengroß, mehrere Pools mit Rutschen und Schwimmreifen, Party mit Livebands von Mittwoch morgens um 10 bis nachst am 5 und das durch bis Samstag! Haben dann natürlich gleich Freitag ne Party mitgenommen und die war natürlich sehr genial, denn war schließlich mit den Leuten ausm Deutschen Haus (Häfte Deutsch, Häflte Amis)! Steffis Eingangsbereich ziert jetzt ein Busch im Blumentopf, der wurde aber am Tag danach als Urinal und Brechbehälter genutzt, naja wenigsten wurde der Busch gedüngt... Und ein Tipp: wenn man zu einer Party im Jüdischen Haus geht und gefragt wird wo man herkommt, nicht mit "aus Deutschland" antworten, gibt dumme Blicke und man macht sich sofort unbeliebt, ich bin seitdem lieber Holländer;)
So, das is das wichtigste was bis dato passiert ist, zwischen durch gabs noch viele chillige Abende in der Bar und seitdem hier immer um die 20Grad sind, haben die Kneipen ihre Biergärten offen, yehaaaa! Nächste Woche Freitag kommt dann schon Max´ Schwester und ne Freundin von ihr und dann machen wir fürs Wochenende rübba nach NEw York, danach noch meine Klausur in Bethlehem schreiben, am 6.Mai nach Philadelphia, am 7.Mai in nen Freizeitpark, am 8.Mai Abschiedsparty, Tag danach ausnüchtern und Zimmer leer/aufräumen und am 10. gehts auf nach Toronto!!

Sunday, February 28, 2010

the real olympics took place in bethlehem

Kaum fällt im Amiland Schnee wird ein Tara drum gemacht, war zwar schon ´ne Menge, aber deshalb muss man das nicht gleich „snowstorm“ nennen; wurde natürlich im TV alles schön hochgepusht. Am 10Feb vielen dann nicht nur alle Kurse auch, sondern auch der Strom auf dem Nordcampus, das komplette Internet und TV. Haben also die medien- und vorlesungsfreie Zeit für Rodeln und Schneeballieren genutzt. Die Leute sind sogar mit Ski die Hauptstraße runtergefahren. Am Abend hatte dann Sarabeth Geburtstag und das wurde wieder ordentlich gefeiert und wir habens natürlich wieder nicht zur Bar geschafft, sondern in der WG weitergefeiert – Tanzen auf den Tischen, Hüpfen auf den Sofas, Twister etc.. Geil is auch, dass unser Wohnzimmer auf der einen Seiten quasi verglast ist und uns alle von draußen beobachten können, Big Brother quasi. Hat auch zur Folge gehabt, dass sich schon jetzt 16 Leute auf ein Zimmer im International House beworben haben, da sie so viel gute Dinge gehört oder wahrscheinlich eher von außen gesehen haben. Am Abend habend wir auch noch erfahren, dass auch am Donnerstag College ausfällt und deshalb hab ich mich nach einer Stunde Schlaf und Teilrest morgens um 5.45Uhr auf den Weg nach New York gemacht und die Busse sind tatsächlich gefahren. Angekommen, habe ich erstmal die Koksi begrüßt und geduscht und gegessen und der Tag konnte losgehen. Zwei Tage bin ich mit der Guten durch die Gegend getingelt und am Freitag kam auch noch Ms Alabama aka Steffi Nützel dazu. Samstag stand dann das Empire State Building an, doch ich kam nicht aus dem Bett, denn ich war plötzlich voll krank – voll ungeil wenn man in New York istL Sonntag konnte ich dann wieder ein bisschen mitmachen, aber ich war eher neben der Spur als alles andere. Bin dann noch bis Mittwoch geblieben und hatte in der Zeit meine Hausarbeit und ein Projekt beendet. Mit den Freaks aus Erfe wurde noch geskypet, war voll schön die Leute mal wieder zu sehen! Freu mich schon auf das Wintersemester, wenn ich sie alle wiedersehe.

Nur 2 Tage später kam Hans dann ins lovely Bethlehem, denn die Beer-Olympics standen an. Wir, Kim und Sarabeth haben das Deutsche Team vertreten und wir wurden 3., aber eigentlich 2., doch wir waren so nett und haben den zweiten den Amis gegönnt, 1. waren die Osteuropäer. War schon garnich so einfach auf Zeit Bier zu trinken, besonders wenn man einen Strohhalm nehmen musste, war aber von 16 Leuten der Viertbeste in dieser Disziplin! War trotzdem ziemlich räudig… Danach ging´s in die OBT (Old Brewery Tavern), der ollste Schuppen hier, aber ziemlich billig und ziemlich geniales Menschenkino, besonders wenn man seine Leute besoffen wiedertrifft. Zurück in der WG war plötzlich Depristimmung, denn unsere gesamter Alkohol und angefangenes (!) Eis wurden geklaut! Okay, die Tür stand offen, aber das macht jeder hier und außerdem war jemand hier. Mein guter Barcardi wurde natürlich auch geklaut, das einzige was dagelassen wurde, war das Light-Bier, wundert mich auch nicht. Die Campus Safety hat unser Problem nicht für wirklich voll genommen, aber uns ging´s ja nicht um den Alk an sich, es ging darum, dass jemand in unsere Wohnung kommt und klaut. Naja, zumindest wurden keine Wertsachen geklaut. Ab jetzt ist die Tür immer abgeschlossen und seitdem sperren sich die Mitbewohner regelmäßig selber aus. Habe dann noch die tolle Idee gehabt abzuwaschen und mal wieder was dazu gelernt: in den USA nicht mit dem Finger die Essensreste im Ausguss runterdrücken, denn der Ausguss ist ziemlich scharf. Hat lecker geblutet der Zeigefinger und 3 Tage lang sah Tippen auf dem Laptop eher wie eine Behinderung aus. Nach 4 Stunden Schlaf und komischerweise ohne Kater, sind wir am Samstag nach Camden gefahren, das liegt genau auf der anderes Flussseite von Philadelphia und sind ins Aquarium, so eine Art Sea Life, gegangen, wo wir viele dicke amerikanische Familien gesehen haben. Abends ging´s back in Bethlehem ins Funhouse, aber war diesmal nicht so dolle, also weiter in einen Pub, wo wir dann „Wer bin ich“ gespielt haben. Sonntag haben wir uns nach einem ausgiebigen English Breakfast in der Mensa die Stadt angeguckt, ging ziemlich schnell, weil is ja nich so groß, durch Schnee und Sonne aber ziemlich nice. Abends haben wir Glühwein gekocht, kennen die hier ja nicht, aber fanden se ziemlich genial. Montag habe ich Hans um 6Uhr morgens zum Bus gebracht und mich danach wieder ins Bett gepackt.

Die Woche über war ich mehr oder weniger fleißig für´s College und seitdem wir eine Wii mit MarioKart und 4 Controllern haben, gibt es hier eine neue Lieblingsbeschäftigung, artet ganz schön ausJ Meine Klausur wurde als Take-Home Test geschrieben, aber nächste Woche Dienstag kommt dann im Behindertenpädagogik-Kurs ein schriftlicher Test und ich hab kein Plan wie der wird, ma schaun. Diese Woche hatte ich dann auch noch mein erstes amerikanisches Geld verdient, da ich jetzt Tutor für die Deutschstudenten bin und Korrekturlesen darf. Am Sonntag (7Mar) geht’s dann los mit unserem 24stündigen Roadtrip nach New Orleans zur Springbreak, wird bestimmt geil und ziemlich amerikanisch. Die Wochenenden danach sind auch schon so gut wie alle ausgeplant für New York, Washington, Philadelphia, Tuscaloosa, Hausarbeiten und Anfang Mai ist das Semester auch schon vorbei, krass! Dann kommt Max´ Schwester für ein paar Tage her und dach geht’s los mit unserer fast 6 wöchigen Kanada-USA-Tour von New York -> Toronto -> Montreal -> Las Vegas -> Los Angeles -> San Francisco -> Miami -> Orlando -> New York -> London und dann ab nach Hause. Steht also viel an, freu mich schon voll drauf!!